Die Wahrheit des Seins und des Werdens bei Madhvācārya

 

Verantwortliche

Durchgeführt von: Jestin Thomas
Betreuerin: Annette Meuthrath

 

Die theozentrische Reise des Ātman von Bhakti nach Mukti durch Prasāda: Eine christliche Interpretation

Beschreibung:

Meine Forschungsarbeit fällt in den Bereich der Indologie. In dieser Arbeit werde ich mich mit dem indischen Philosophen des 13. Jahrhunderts Madhvācārya befassen, dem Gründer und Hauptvertreter von Dvaita Vedanta. Meine Arbeit konzentriert sich auf seine Konzepte von Gott, Seele und Welt, Konzepte der liebenden Hingabe und der Gnade Gottes und ich versuche, Vergleichspunkte in den Lehren von Madhva mit den christlichen Lehren herauszuarbeiten. So ist meine Arbeit ein Versuch zu verstehen, ob ein Dialog zwischen Vaiṣṇavismus und Christentum in dieser Zeit des religiösen Fanatismus möglich ist. Ich möchte herausfinden, ob Madhva eine Plattform bietet, auf der diese beiden Glaubensrichtungen einander begegnen können, da es viele Gemeinsamkeiten zwischen dem Vaiṣṇavismus und dem Christentum gibt, ohne gleichzeitig in wichtigen und wesentlichen Punkten der jeweiligen Überzeugungen nachzugeben.
Heute gibt es ein rasches Wachstum von Säkularisierung und Atheismus. Dennoch glauben viele Menschen weltweit und insbesondere in Indien, dass Gott ein bedeutender Faktor in ihrem Leben ist; er ist das Ziel oder das Ende ihres Lebens. Jedes Wesen ist für seine Existenz und seinen Lebensunterhalt von ihm abhängig. Und letztlich erlangt man durch ihn die Befreiung. Indien ist der Geburtsort von vier der wichtigsten Weltreligionen, nämlich des Hinduismus, Buddhismus, Jainismus und Sikhismus. Und es stimmt auch, dass im Namen dieser Religionen viele Gräueltaten verübt werden, obwohl keine Religion Gewalt lehrt.
In dieser Zeit der weit verbreiteten Ungerechtigkeit im Namen von Religionen, die in vielen Teilen der Welt vorherrschen, der interreligiösen und kommunalen Rivalitäten und der Degradierung moralischer und religiöser Werte hoffe ich, dass sie, wenn man sie im wahren Geiste annimmt, vielleicht einen Weg für einen Dialog miteinander eröffnen kann, bei dem die jeweiligen Glaubensrichtungen gebührend respektiert werden und nicht mit Verachtung auf den anderen herabschaut, was wiederum diese Welt zu einem besseren Ort für ein Leben in Harmonie machen wird.